Das Geheimnis

Aus der Geschichte

Freimaurerei – bzw. das, was Freimaurer tun – ist alt, sehr alt. Freimaurerei in ihrem weiteren Sinne »war immer«.

Von den alten, mystischen Einweihungsbruderschaften über die mittelalterlichen Dombauhütten bis zum heutigen Tag: immer gab es Menschen, die nach dem Sinn des Lebens gesucht haben – und danach, sich zu vervollkommnen. Diese alte Tradition lebt in unserem Bund seit Jahrhunderten fort und sie ist auch heute noch sehr aktiv.

Freimaurerei im engeren Sinne, also formal organisierte Bauhütten und Logen von Freien Maurern gibt es seit einigen hundert Jahren. Zu großer offizieller Bedeutung gelangten sie im Zeitalter der Gotik.

Die »Freimaurerei« ist sehr alt. Doch erst im Jahre 1717 vereinigten sich in London vier Freimaurerlogen zur ersten Großloge der Welt. In dieser Zeit gelangte der operative Charakter der Logen, also das tätige Bauen mehr und mehr in den Hintergrund. Die Gründung der Londoner Großloge markiert die Geburt der sog. »verfassten« Freimaurerei. Seither gilt die Großloge in London – heute die United Grand Lodge of England – als weltweit erste Instanz der regulären Freimaurer. Eine mindestens ebenso alte Tradition hat die Grand Lodge of Scotland in Edinburgh (Schottland); beide erkennen sich gegenseitig an.

Im Jahre 1722 hielt der Freimaurer und Reverend James Anderson im Auftrag der Londoner Großloge die bis dahin mündlich überlieferten »Alten Pflichten« schriftlich fest. Die Alten Pflichten wurden 1723 offiziell anerkannt. Sie gelten bis heute als Gesetz aller »regulären« Freimaurerlogen und regeln das Zusammenleben und -wirken der Freimaurer.


Das Geheimnis

Das Rätsel dieser Welt löst weder du noch ich,
Jene geheime Schrift liest weder du noch ich. –
Wir wüßten beide gern, was jener Schleier birgt,
Doch wenn der Schleier fällt, bist weder du noch ich.

(Omar Khayyâm, 1045 – 1155)

Oft werden wir von Außenstehenden gefragt, was wir Freimaurer eigentlich machen, wenn wir zusammenkommen. Doch manches muss Uneingeweihten verborgen bleiben. Denn unsere Arbeit lässt sich nicht beschreiben, sondern nur erfahren. Die alte Bedeutung von »Geheim« ist »dem Heim zugehörig«. In diesem Sinne sind wir ein Geheimbund: Zutritt zu unserem geschützten Raum gewähren wir nur den Männern, welchen wir vertrauen, welche zu uns gehören. Im Leben stehende Männer schätzen den geschützten Raum einer Loge, wo sie sich frei und offen austauschen können – heute genau so wie vor 300 Jahren.

Von Alters her sind mit den Mysterienbünden zudem ganz eigene Symbolwelten verknüpft, weil Symbole auf eine direkte Weise Ideen und Vorstellungen transportieren und dadurch Werte vermitteln können. Der Zugang zum Symbolgehalt erschließt sich nur dem eingeweihtem Kreis.

In jüngerer Vergangenheit gibt es vermehrt Radio- und Filmbeiträge über die Freimaurerei; Spielfilme werden produziert. Sie gehen entweder ernsthaft auf Spurensuche oder erfinden auch schon mal Neues. Von reißerisch gemachten Filmbeiträgen distanzieren wir uns aber nicht – sie sind uns einfach egal. Ein echtes Geheimnis wird man auf diese Weise nicht entdecken. »Geheimnisse« im alten Wortsinn lassen sich nur persönlich erfahren.


Wer sucht, der findet

Die Freimaurerei ist dazu geeignet, gute Menschen besser zu machen. Doch nicht zwanghaft von außen, sondern durch tätige Erfahrung und geübte Humanität im Inneren, die aus tiefer Erkenntnis kommt. Maurerei ist daher nur geeignet für Menschen, die an sich selbst arbeiten wollen, um sich zu veredeln. Hierzu gehört auch, sich selbst zurückzunehmen und dem Gegenüber zuzuhören. Freimaurerei ist ernste und stete Arbeit, jedoch auch Quell der Freude. Der Wirkmechanismus bleibt ein Geheimnis. Das Ergebnis aber wird offenbar.

Jeder freie Mann von gutem Ruf, der auf der Suche ist, hat die Möglichkeit mit uns (oder einer anderen Loge) in Kontakt zu treten. Lassen Sie uns dazu eine E-Mail oder einen Brief zukommen mit Ihrem Namen, Ihrer Adresse und Ihrem Anliegen und geben Sie auch an, wie wir Sie telefonisch erreichen können. Fügen Sie Ihren Angaben bitte auch Ihre private E-Mail-Adresse bei.